Opas Reisetagebuch – 69 – 17.3.2018 – Hamburg – Und tschüss!

Prolog

Opa hatte bei der Fahrt nach München wieder Lust bekommen auf Auswärtsfahren. Nach Gelsenkacken konnte Opa aber nicht fahren, weil mal wieder Bauarbeiten in Opas Laube anstanden, die Heizkörpermontage machte es erforderlich, Baufreiheit zu schaffen statt sich in der Republik herumzutreiben. Kurz vorher hatte Opa noch seinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben, nach 5 Jahren stand eine Veränderung an und saß Opa eben noch im Anzug zur Vertragsunterzeichnung, wühlte er wenige Stunden später im Blaumann durch den Staub der Baustelle und hievte eine Tonne Zement in Säcken von links nach rechts. Die Dinger sind nicht nur schwer, sondern liegen auch immer am falschen Ort.

 

So blieb Opa das bizarre Schauspiel erspart, wo ein Stadionbesucher in Erwartung eines baldigen Auftritts unserer Mannschaft es zu unrühmlicher Berühmtheit schaffte. Puh, ähm, liebe Kinder nicht nachmachen. Und als ob es nicht schon schlimm genug gewesen wäre, geisterten am nächsten Tag dann unter dem Filmtitel „Neues vom Wixxer“ Aufnahmen aus dem Vorraum des Gästeblocks durch die (a)sozialen Medien, wie der Herr sich um eine Unterkunft mit abwaschbarer Matratze bewarb. Fußball ist ein Abbild unserer Gesellschaft und dabei treten bisweilen auch die Elemente zu Tage, die man nicht sehen will. Genug davon, diese Erwähnung war lediglich Chronistenpflicht und jedes weitere Wort wäre eines zu viel.

 

Apropos Worte, derer zu viel gesprochen bzw. geschrieben wurden. Da, wo Menschen zusammenkommen, bleiben Reibungspunkte bisweilen nicht aus. So auch in einem Fußballblog, in dem Opa mitkommentiert und bisweilen seine Klappe nicht halten kann. Da sind über die Jahre Dinge aufgelaufen, die man durchaus mal aus der Welt schaffen können sollte und so machte sich Opa ohne Vorankündigung auf den Weg zu einem Stammtisch, um das zu regeln. Leider war derjenige, der sich mit Opa aussprechen wollte, kurz vorher geflohen, wie ihm die restlichen Anwesenden glaubhaft versicherten. Tja, dann nicht, aber dann hat Opa auch kein Bedarf mehr an erläuternden Gesprächen, wenn jemand anders derart respektlos seine Zeit verplempert, mit der Opa durchaus besseres anzufangen weiß, mal wieder Sushi selbst machen...  

FOTO Sushi

 

...oder z.B. neue Aufkleber gestalten...  

FOTO neue Kollektion

 

...oder wie am Sonntag zuvor einen - nur mit T-Shirt bekleidet - Spaziergang machen, während der Neuköllner Schiffahrtskanal (nein, Opa schreibt Schiffahrt nicht mit 3 f) noch eine geschlossene Eisdecke hat. Bei der Gelegenheit möchte Opa den Preis für den unsinnigsten Wortbeitrag der letzten Woche an folgendes Bonmot vergeben:

 

„Das Problem mit den Schiffen und dem Wasser ist, das der Meeresspiegel steigt und alle Schiffe die nicht mitsteigen überflutet werden.

Das ist schön für archäologische Taucher…für die Schiffer ist es dramatisch!“

 

Puh, ähm, tja. Der Verfasser dieser Zeilen war sicher Kreide holen, als alle anderen die vor 2000 Jahren von Archimedes entdeckten Auftriebsgesetze im Physikunterricht hatten. Bildung ist wirklich wichtig, auch für Fußballfans!

 

Derweil schickten einige Empfänger des Replica-Trikots von 1930 die Bilder ihres stolz getragenen Textils. 

FOTO 1930 Trikot

 

Bei Hertha derweil geht der von „Laberpaule“ (wie ihn ein Leser von Opas Reisetagebüchern nennt) initiierte Imageumbau des Vereins weiter. Nach heuchlerischen und mindestens mal umstrittenen Kampagnen wurde nun stolz die Unterzeichnung des „Diversity Charter“ verkündet. Freuen wir uns also auf weitere Auftritte Herthas auf Veranstaltungen wie „Conference on Gender Equality“ - geht diese Entwicklung weiter, ist es absehbar, wann Hertha die Frauenquote für Fußballmannschaften oder den Wohlfühlkoeffizienten für diverse Fans mit Einfluss aufs Spielergebnis fordert. Opa grummelt angesichts des „Gedönslevels“, den das ganze mittlerweile angenommen hat und der sich immer weiter von den heutigen Fans entfernt. Wir müssen uns angesichts solchen Unsinns über mangelnde Zuschauerresonanz nicht wundern.

 

Apropos labern: Opa nahm seinen schon seit langer Zeit geplanten Auftritt im Podcast von „Damenwahl“   wahr, der aus terminlichen Gründen bisher nicht stattgefunden hatte. Henry, Steffen und Opa hatten einen lustigen wie unterhaltsamen Abend, in dessen Verlauf Opa den Machern von Damenwahl selbstgebastelte Poloshirts mit ihrem Logo und Slogan überreichte.  

FOTO Damenwahl Poloshirts

 

An Opas letztem Arbeitstag beim Nocharbeitgeber wollte sich Opa noch standesgemäß verabschieden und brachte trotz Schneegestöbers einen Grill mit und begrillte seine Kollegen mit Steaks, Burgern und Thüringer Rostbratwürstchen. Schön war's.  

FOTOS Abgrillen

 

Reiseplanung

Opa hatte für die Fahrt nach Hamburg zahlreiche Anfragen, wo er mitfahren sollte. Eine Gruppe wollte schon am Vortag anreisen, was Opa jedoch zeitlich nicht realisieren konnte. Den zahlreichen Zugfahrern hätte sich Opa gern angeschlossen, doch Opa hatte mal wieder einen Platz im Partybus angeboten bekommen, der Bus, der in der Mitte einen Tresen mit Zapfhähnen hat. Wer mal Gelegenheit hat, dort mitzufahren, soll auf jeden Fall zugreifen. Das tolle an dem Angebot ist, dass alles im Preis enthalten ist incl. Essen, Trinken und Eintrittskarte. Super, man muss sich um nichts kümmern und entsprechend unspektakulär fiel die Reiseplanung mangels Notwendigkeit aus.

 

Anreise

Am sonnigen, aber eisigem Samstagmorgen flitzte Opa mit einem Carsharing Auto von Neukölln zum zentralen Omnibusbahnhof, wo der Bus abfahren sollte. Das Erkennungszeichen des Treffpunkts war kaum zu übersehen, denn in keinen anderen Bus kommen Fässer ;)  

FOTO Fässer

 

Ein von jung bis alt bunt gemischtes Publikum bestieg den Bus, Opas Sitznachbar kannte er noch von seiner letzten Fahrt in diesem Bus. Kaum waren wir losgerollt, wurde angezapft...  

FOTO Zapfen

 

...und an den Tischen Bier serviert. Opa übernahm die Rolle des Mundschenks an der Bar...

FOTO Barauswahl

 

...während am Nebentisch Skat gespielt wurde.  

FOTO Skatspiel

 

Gluckgluckgluckzisch, Eis hatten wir auch an Bord, so dass vor Opa schon bald köstliche Mischgetränke Richtung Hamburg schwappten. Die Stimmung stieg mit jedem Kilometer, woran auch der eisige Wind nichts ändern konnte, der uns auf der Pause im mecklenburgischen Nirgendwo die Russenpeitsche um die Ohren schlug. Auf dem Parkplatz trafen wir noch eine Gruppe junger Damen mit „Spandau“ T-Shirts, die – ganz Frau – sich Hugo als Pausengetränk in ihre Pappbecher gossen.

Bei Abfahrt vom Rastplatz bemerkte ein Mitfahrer beim Anblick des Autobahnschilds...

FOTO Autobahnschild

 

…richtigerweise die Frage an, weshalb der Pfeil für Hamburg nach oben zeigt, die würden doch absteigen. Opa liebt solche Situationskomik.

 

Mit Erreichen der Hamburger Stadtgrenze fingen einige Mitfahrer hektisch an, sich ihre Jacken anzuziehen und ließen sich auch nicht vom Hinweis, dass wir jetzt noch rund eine Stunde bis zum Volkspark brauchen, nicht davon abhalten. Opa schwapperte sich noch eine letzte Mische in den Becher, während die anderen anfingen, in ihren Daunenjacken zu schwitzen. Im Stau durch Hamburg hatten wir Gelegenheit, den Bus des HSVs vor dem Hotel zu sehen, in dem sich die Spieler vorbereiten.  

FOTO Humbug Bus

 

Sinnbildlich dafür ist in der Nähe eine Straße namens „Durchschnitt“, die obendrein eine Einbahnstraße ist.  

FOTO Durchschnittseinbahnstraße

 

Von Durchschnitt ist der HSV jedoch weit entfernt. Derweil bekam Opa per Whatsapp ein Bild zugeschickt, was vom Bahnhof aus den Bus zeigte, in dem er saß.  

FOTO Partybus

 

Auf dem Busparkplatz, auf dem interessanterweise Busse von Gastmannschaften und Heimfans neben- und durcheinander parken, saßen wir noch ein Weilchen in unserer rollenden Kneipe, bevor wir uns auf den Fußweg Richtung Stadion machten. In Hamburg kann man rund um die Spiele immer wieder verkleidete Menschen sehen, die symbolisch dafür stehen, wie ernst man es in der Hansestadt mit dem Fußball nimmt ;)  

FOTOS Fußballlegenden

 

Der Einlass gestaltete sich zäh. Diese Pingeligkeiten bei der Einlasskontrolle dürften im Übrigen auch ein Grund sein, weshalb bei frostigen Temperaturen immer mehr „normale“ Zuschauer das Stadion meiden. Wenn jeder Tascheninhalt begutachtet und selbst ins Portemonnaie geguckt wird, als wolle man eine JVA oder die israelische Botschaft betreten, überlegt man sich als Normalsterblicher sicher zweimal, ob man sich das öfter antun möchte.

 

Im Stadion

Als Opa es endlich ins Stadion geschafft hatte, musste er sich erstmal verwundert die Augen reiben. Das gab's in Hamburg noch nie. Fantrennung! Nüscht war es mit Opas Plan, die Uhr abzuschrauben oder zumindest wieder ein hämisches Foto unter der blöden Uhr zu machen wie bei den Besuchen in den Jahren zuvor. Gnarz.

 

Also erstmal Richtung Toilette, die in Hamburg durchaus akzeptabel sauber und hygienisch sind, aber junge Menschen vom Land dazu animiert, an äußerst dämlichen Stellen Sticker anzubringen. Unfreiwillig musste Opa wie hunderte vor und nach ihm wohl auf das „Leinekollektiv“ pissen. Die Damen und Herren dieser Gruppierung mögen Opa und allen anderen das nachsehen. Vielleicht beim nächsten mal einfach einen intelligenteren Ort suchen ;)

FOTO Leinekollektiv

 

Am Kiosk dann eine freudige Überraschung. Richtiges Vollbier. Und kein Holsten, sondern Köpi. Opas Bestellung einer „Duisburger Spezialität“ erntete fragende wie ratlose Blicke bei der Bedienung. Ähm, „na ein Bier bitte“ wurde verstanden. Opa klärte die junge Dame auf, dass es schon immer sein Traum war, in Hamburg ein in Duisburg gebrautes Bier ausgeschenkt zu bekommen. Bildung ist wirklich, wirklich wichtig, ansonsten ist man offensichtlich auf Jobs angewiesen, die „Gänsehaut-Feeling“ versprechen.  

FOTO Stellenanzeige

 

Das Angebot in Hamburg ist einigermaßen gewöhnlich. Bier, Bratwurst, Schnitzelbrötchen sind Stadionklassiker. Gefallen hat Opa das Angebot, eine Speise und ein Getränk für 7 € als Kombi. Das ist zwar immer noch happig, aber in Relation zu den Angeboten in anderen Stadien ist das schon okay.

 

Opa versicherte sich, ob die Damen und Herren hinterm Tresen Trinkgeld nehmen dürfen. Dieses wurde bejaht und natürlich gab Opa etwas Tip. Allerdings fragt er sich, warum derselbe Caterer in Berlin den Bedienungen die Annahme von Trinkgeld untersagt. Opas Kampf für die fleißigen Seelen, die uns den Stadionbesuch möglich machen, geht weiter! Und bis dahin bringt Opa den Bedienungen in Berlin halt Süßigkeiten oder Snacks mit.

 

Weiter ging es in Richtung Block. Bumsvoll, zumindest in der Mitte, während an den Rändern und oben durchaus noch Lücken klafften. Kontrolliert wurde übrigens nicht, jeder mit einer Stehplatzkarte kam in den Sitzplatzblock, in dem verzweifelte Ordner weitgehend vergeblich versuchten, das Stehen in den Gängen zu verhindern. Apropos stehen: Es standen zu Spielbeginn alle im Sitzplatzblock und unterstützten den Support, der aus reichlichen Pöbeleien gegen die Hansestädter bestanden und durchaus nach Opas Geschmack war. Dieses Dinogequatsche und die nur noch von sinnloser Arroganz gehaltene Uhr müssen ein Ende haben.

 

Neben Opa standen Mitreisende aus seinem Bus, die offensichtlich nicht so oft zum Fußball gehen und sich furchtbar echauffierten, dass hinter ihnen andere Herthaner über ihre eh nicht genutzten Sitze liefen. Das führte beinahe zu Handgreiflichkeiten mit anderen Mitfahrern aus Opas Bus. Opa beobachtete kopfschüttelnd die Szenerie und merkte süffisant wie pragmatisch ein „Ihr sitzt doch eh nicht“ an und fragte, was sie denn machen, wenn bei einem Tor die Bierdusche geflogen kommt und blickte in plötzlich erstarrte Gesichter, die plötzlich Angst vor einem eigenen Tor zu haben schienen. Die Streithähne vertrugen sich wieder, die Angst vorm Tor blieb und als das erste Tor für die Hamburger fiel, die unbedrängt durch die in den letzten Wochen undurchdringbaren Abwehrriegel kombinieren konnten, setzten sich um Opa herum die ersten hin, während andere ihren Frust über den Dardaischen Fußball aus sich herausgrummelten. Es war Zeit, ein Frustbier holen zu gehen.

 

Nun ist Opa ja bekannt wie ein bunter Hund und so kam er nicht mehr vom Bierstand weg, zu viele wollten mit ihm anstoßen und ein Pläuschchen halten. Höhepunkt dabei war u.a. die Debatte mit Fans aus Jüterbog, die mit Verve für ein neues Stadion votierten und ganz begeistert vom Hamburger Stadion waren. Opa merkte sarkastisch an, ob sie nicht froh seien, von dem Fußball, den Hertha derzeit zeigt, weit weg sitzen zu dürfen. Ja, Opa meint immer noch, dass es nicht das schlimmste ist, wenn alles so bleibt, wie es ist. Das finanzielle Risiko eines neuen Stadions ist immens, sollte man mal wieder absteigen ist das wie mit einem Betonklotz an den Füßen schwimmen zu gehen. Viele Vereine hat diese Investition fast oder tatsächlich in den Ruin gerissen. Aachen, Bielefeld, Paderborn, 1860 München oder auch den Hamburgern hängen die Schulden, die auf dem Stadion lasten, ebenfalls wie ein Stein am Hals und Opa ist gespannt, ob man die Lizenzauflagen oder -bedingungen wird erfüllen können.

 

So in diese Diskussion vertieft, verpasste Opa den Ausgleichstreffer, denn auf dem Monitor über dem Kiosk lief das zeitgleich stattfindende Spiel der Frankfurter gegen Mainz. Umschalten konnte man nicht, das würde zentral vom Tribünenmanagement erledigt. Sauladen! Es folgte ein zweiter Treffer, als Opa das Bier wegbringen musste. Wahnsinn, nach Hamburg gefahren, um das Tor des HSV zu sehen und die beiden Treffer der Herthaner zu verpassen. Naja, Fußball ist Opas Ding ja eh nicht. Noch etwas Handshake mit zwei hohen Herren aus Herthas Gremien, von denen sich einer als Fan von Opas Tagebüchern outete und den Opa an dieser Stelle herzlich grüßt und von dem er demnächst im Berliner Stadion ein Bierchen erwartet ;)

 

Dafür verpasste Opa die Schlägerei im HSV Block nicht, die nach Abpfiff einsetzte. Ja, so ein Abstieg kann an den Nerven zerren und lange unterdrückte Konflikte zum Ausbruch bringen. Wir hatten keine Zeit, uns dem weiter zu widmen, unsere rollende Kneipe wartete auf uns. Auf dem Weg zum Bus noch ein paar Heimfans mit dem Hinweis elegant angepöbelt, ein Jahr zweite Liga könne schnell vorbeigehen. In Wahrheit ist Opa aber der Meinung, dass ein HSV (nach einem Sabbatjahr) in die erste Liga gehört, aus der die Retortenvereine die etablierten Traditionsclubs herausgedrängt haben. Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim, Leipzig, aber auch Augsburg haben in Liga 1 nichts zu suchen und hier dürfte einer der vielen Gründe dafür liegen, dass die verzwergte und verdorfte Liga immer weniger Zuschauer anzieht. Opa möchte wieder Vereine (auch wenn er die nicht mag) wie Lautern oder Nürnberg oder (weil er die mag) Karlsruhe in der Liga haben.

 

Und was macht man in der DFL? Man überlegt, noch mehr Geld in die Liga zu schütten, als ob zu viel Geld das Problem wäre. In Wahrheit ist das viele Geld eine der Ursachen der Probleme. Aus diesem Grund hat auch Opa mit seinem Fanclub die von mehr als 1000 Fanclubs getragene Initiative zum Erhalt von 50+1 unterzeichnet. Auch wenn die Meinungsmacher und Interessenvertreter derzeit versuchen, mit merkwürdigen Argumenten die Stimmung zu drehen, müssen die Fans ganz klar ihr Gewicht in die Waagschale werfen und signalisieren, dass es bei dem Fußball, für den wir uns interessieren, nicht darum gehen kann, die Buchhalter der Vereine in den Mittelkreis zu schicken, um die dicksten Geldbörsen und Bilanzen oder die reichsten Investoren darüber entscheiden zu lassen, wer als Sieger vom Platz geht.

 

Rückfahrt

Die Rückfahrt fand in gelöster Atmosphäre statt. Opa klinkte sich als DJ ins Audiosystem des Busses ein und heizte die Stimmung mit Schlagern, NDW-Evergreens und Malle-Gassenhauern an, immer wieder unterbrochen von spontanem „endlich zweite Liga – HXV“ Gegröhle. „Niwo“ können wir ;)

Das Bier floss reichlich, die Mischen wurden stärker, irgendwann übermannte Opa ein kurzer Schlafbedarf, da die Playlist von Opa sich auch allein abspielt, bekam das aber außer den Mitreisenden in unmittelbarer Nähe nicht mit. Und nach dem Powernap war Opa auch wieder fit und legte noch ein paar Stimmungskohlen nach. Zur Einfahrt in Berlin spielte Opa traditionell „Preußens Gloria“ ein Stück wunderbare Marschmusik (ab Minute 1:47):

Der Bus spuckte uns in Spandau in die Nacht aus. Opa fuhr mit der U-Bahn noch in seine Stammkneipe, trank dort noch ein paar Siegergetränke, führte anregende Gespräche mit Fanclubmitgliedern und mit einem polnisch-italienischem Pärchen, mit dem man eine gemeinsame Reise nach Breslau verabredete, bevor er irgendwann in der Nacht heimwankte und wo er als Alleinlebender froh ist, dass niemand wie in dem Lied fragt, wo er denn jetzt herkommt. Aber wenn, dann wäre die Antwort natürlich:

 

„Ick komm von Hertha und sauf noch mehr!“