Von Uhren und anderen Fischen

Unter dem Strich bin ich zufrieden mit dem letzten Auftritt meiner Hertha. Meine alte Dame hat wohl doch aus den letzten Jahren gelernt. Zeichneten sich die letzten Spielzeiten durch eine gute Hin- und eine  fatale Rückrunde aus, hat Pal das System jetzt komplett umgestellt. 2018 ist dadurch geprägt, dass jetzt einer guten Halbzeit eine katastrophale zweite Hälfte folgt. So auch gegen Dortmund. Ärgerlich war nur, dass wir derart preiswert, die Dortmunder nicht mehr vor die Flinte bekommen werden. Hertha war auf dem besten Weg, als Sieger vom Platz gehen. Es wurde allerdings mal wieder versäumt den Tore-Sack zu schließen. Doch auch ein Sieg hätte nicht viel genutzt. Jedenfalls nicht um nachhaltig in den Schlagzeilen der Sportmedien zu landen. Denn wieder einmal haben sich die "hanseatischen Leistungsschatten", aus Hamburg, Dank ihrer Kernkompetenzen, unansehnlicher Fußball gepaart mit Erfolglosigkeit über die ersten Seiten der Fachgazetten gemogelt.  Haben wir Herthaner damals im Pokal den ersten Schritt getan, den bis dahin desolaten FC vom Dom zu stärken, haben die Fischsaurier es noch weitergetrieben, durch das 2:0 der Kölner an der Elbe erleben wir gerade so etwas wie eine sportliche Auferstehung. Der FC mutiert zum Zombie des Rheinlands. 

 

Aber auch der HSV wird, wenn endlich alles klappt, Hamburg zu einer ganz besonderen Sportstadt machen. Keine größere Ortschaft in Deutschland hatte bis dato weniger Zweitligisten gestellt als die Hafenstadt. Neben den braunweißen aus Pauli schaffte es lediglich noch der HSV Barmbek-Uhlenhorst Ende 1960er Jahre in das Unterhaus. Zeit also für den HSV diese sportliche Delle im Portfolio der Pfeffersäcke auszumerzen. Ein cooler Support bei unserem Auswärtsspiel am 17.03.2018 in Hamburg wäre ein minutenlanger tick tack, tick tack…. Sprechchor.

 

Jetzt haben die Hanseaten also den nächsten Cheftrainer zu sich eingeladen, sich demolieren zu lassen. Hollerbach heißt das neue Opfer des SV Kühne. Jener Hollerbach der mir als HSV Spieler besonders am 10.03.2002 beim glorreichen 6:0 meiner Hertha gegen den Haespfau gut... nein besser ungenügend in Erinnerung geblieben. Vergab doch der Kicker seinerzeit die     Schulnote 5,5 an den Abwehrrüpel.

 

Hollerbach ist also schlechtes Fußballspiel gewohnt. Keine schlechte Startbedingung um beim HSV zu bestehen. Vielleicht beginnt ja mit Hollerbach eine Phase der Demut beim HSV. Immerhin haben wir nach unseren letzten Aufstieg 2013 eine ähnliche Phase begonnen. Hertha wurde bodenständiger und vorsichtiger im Handeln. Diese Phase hält allerdings bis heute an. Nicht, das ich vorsichtiges Handeln für schlecht halte, nein weit gefehlt. Es beruhigt die Nerven eines Herthaners, der schon so einiges erlebt hatte. Aber sich höhere Ziele stecken und diese endlich auch konsequent und mutig anzugehen, kann doch auch nicht sooo schlecht sein. Wenn ich mir die anderen Vereine so anschaue, sind die meisten schlagbar. Am Ende wird die eine oder andere Platzierung nur durch einen Wimpernschlag entschieden. Warum also, soll meine Hertha nicht am Ende doch in der Euroleague spielen? Jetzt spielen wir aber erst einmal gegen Werder. Ein Team, das trotz Niederlage in München mit erhobenem Haupt das Spielfeld verlassen hat. Wenn wir dort punkten, kann die Reise doch wieder nach oben gehen. Warum auch nicht?! Das Jammern überlasse ich dieses Jahr sehr gerne den Heulern von der Waterkant.

 

Vor allem wenn wir endlich mal wieder 90 Minuten lang den Gegner beherrschen. Was ich meine, hat Hollerbach bereits wie beschrieben als Spieler gegen Hertha  kennenlernen dürfen, eine Erfahrung die dem Bremer Trainer Kohlfeld noch fehlt. Er schaffte es als Spieler nur bis zur 3. Mannschaft der Bremer. Egal, Fisch ist immer gesund. Von den enthaltenen Omega-3-Fettsäuren profitiert der Körper. Die mehrfach ungesättigten Fette schützen vor Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sie stärken das Immunsystem und unterstützen die Gehirnfunktion. Also werden wir so oder so nach dem nächsten Spieltag schlauer sein.

 

Ha Ho He Euer Knut

 

P.S. Hier schon einmal etwas für diejenigen die nicht abwarten können:

 

Fischfilet paniert mit Paprikaschaum und Knoblauchnudeln

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 45 Min. 

 

Die Paprikaschoten längs halbieren, entkernen, und in Stücke schneiden. Schalotten bzw. Zwiebel schälen, in feine Würfel schneiden und in 3 EL Butter glasig anschwitzen. Paprikastücke dazugeben und ebenfalls leicht andünsten. 

 

Gemüsebrühe und Sahne bzw. Cremefine zum Kochen angießen und die Paprika bei mittlerer Hitze zugedeckt ca. 10 Min. garen. Das Gemüse fein pürieren und durch ein Sieb in einen Topf streichen. 50 g eiskalte Butter in kleine Würfel schneiden, in die Soße einrühren und diese mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft würzig abschmecken. Zum Schluss 1 EL Creme fraiche unterheben und den Paprikaschaum zugedeckt warm halten. 

 

Nudeln in reichlich kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung bissfest garen, abgießen und im selben Topf 40 g Butter schmelzen und mit den Nudeln vermengen. Die Nudeln im geschlossenen Topf aufbewahren. 

 

Die Fischfilets säubern, trocken tupfen. 1 Zwiebel bzw. 120 g Schalotten fein würfeln. Mit gehackter Petersilie oder gehacktem Schnittlauch und 80 g Semmelbröseln mischen. Eier und Sahne verquirlen, kräftig salzen und pfeffern. Die Fischfilets zuerst in Mehl wenden, dann durch die Eier ziehen und zuletzt in der Semmelbröselmischung panieren (alles gut andrücken). 

 

Die Tomate in Streifen schneiden. Knoblauchzehe schälen und in feine Scheiben schneiden. Knoblauch in 2 EL Öl goldgelb braten. Tomaten untermengen, salzen, pfeffern. Die Knoblauch-Tomaten-Mischung mit den Nudeln vermengen. 

 

Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Fischfilets darin bei mittlerer Hitze von jeder Seite ca. 2 - 3 Minuten braten (variiert nach der Dicke des Fisches), bis sie goldgelb sind. 

 

Anrichten: Die Nudeln schön auf einen großen Teller in der Mitte platzieren, mit dem Paprikaschaum dekorativ umgießen und das panierte Fischfilet drauf platzieren. Ich ziehe dann noch mit einer Balsamicocreme leichte Fäden über den ganzen Teller.