Gute Besserung

Hier mein Senf zum 5. Spieltag – Heute unter dem Eindruck eines grippalen Effektes.

 

Englische Wochen sind das Letzte. Sie halten viele Fans davon ab, ihrem Zeitvertreib, dem Verfolgen von Livespielen im Stadion, nachzugehen. Unabhängig davon, ob es sich hierbei um Heim oder Auswärtsfans handelt.

 

Die Leverkusen Fans haben sich gestern in einer Spruchbandaktion direkt an den DFB gewandt und fanfreundliche Anstoßzeiten gefordert. Eine Forderung die ich voll und Ganz unterstütze….nur sind wir mal ehrlich, mehr Leverkusener wären auch nicht an einem Sonnabend gekommen. Außerdem bin ich für strikten Jugendschutz. Es kann nicht sein, dass versteckte Werbung für Arzneien der Bayer AG in Form von Sportlern zu Zeiten gezeigt wird, in dem Kinder im Stadion sind.  Der Mittwochabend Termin geht also unter Jugendschutzaspekten vollkommen in Ordnung.

 

Zumal ich noch einen anderen Verdacht habe.  Ist es Zufall gewesen, dass just als der Mannschaftsbus aus Leverkusen am Vormittag am Esplanade am Schöneberger Ufer eingetroffen war, der Verkehr in der Umgebung zusammengebrochen ist? Benutzt der medikamentöse Globalplayer die Auftritte seiner sportlichen Angestellten etwa für Freilandversuche im Straßenland? Sind wir gar alle Versuchskaninchen? Mein Verdacht sollte sich noch erhärten, denn es kann auch kein Zufall gewesen sein, dass -kaum steht das Spiel gegen das fußballerische Aushängeschild der Pharmaindustrie an-, mehrere meiner Kumpels wegen diversen Erkältungskrankheiten ausfallen. Selbst mich hat es voll erwischt.

 

 

Opa wünscht gute Besserung

 

Gibt es da einen Zusammenhang? Das  Fußballspiel zur Verbreitung neuester Bakterienstämme , mit dem Ziel den Verkauf von Aspirin und Hustensaft in nie gekannte Sphären zu kataputieren? Nun, etliche der Hertha Fans erlagen dem Keimbefall der Bayer-Elf, doch nicht meine Hertha-Mannschaft. Die freigesetzten Krankheitserreger mutierten bei meiner alten Dame zum „Unbedingtgewinnenwollenvirus“. Die erste Halbzeit war sensationell. Schnelles Spiel, frühes Stören, Ideenreichtum verbunden mit dem für uns Fans so wichtigen Gefühl, das dieses Spiel garantiert nicht verloren wird. ….auch wenn es zum Schluss durch eigene Dummheit noch einmal spannend wurde.

Wenn ich so Vereine wie Wolfsburg und Leverkusen in letzter Zeit verfolge, scheint es mir, als wenn Geld zumindest nicht auf Dauer Tore schießt. Trotz des enormen -vollkommen unabhängig vom sportlichen Erfolg, dem Merchandising, der TV Gelder und verkauften Eintrittskarten- finanziellen Aufwandes dem die jeweiligen  Großkonzerne betreiben, trampeln besagte Clubs auf niedrigem Niveau auf der Stelle.

 

Ich denke, dass die Motivation eines Spielers der im Vergleich zu seinen Kollegen in anderen Vereinen ein üppiges Gehalt bezieht, durchaus zu steigern ist. Nicht durch noch mehr Geld, sondern durch unbezahlbare Faktoren, wie Identität mit dem Verein, dem Umfeld, dem Interesse an der jeweiligen Stadt oder ähnlichen. Doch daran hapert es bei den Werksclubs der Liga.

 

Leverkusen ist  derart unattraktiv, das selbst die eigenen Spieler dort nicht wohnen, feiern oder relaxen wollen.  Dem Leverkusener zieht es nach Köln. Ganze vier Spieler des Pharmariesen wohnen im Dorf selbst. Über die Hälfte der Pillendreher haben ihre Zelte in der Domstadt aufgeschlagen.

Nun könnte man meinen, dass mit der gleichen Begründung der FC Köln, dessen Spieler mehrheitlich in Köln wohnen, erfolgreich sein müsste. Hier aber fehlt es nicht nur an den monetären Leistungsmitteln, sondern auch an einer vernünftigen Einkaufspolitik. Der Verlust von Modeste wurde nicht ansatzweise kompensiert.  Da hilft auch kein Karneval.

 

Herthas Spieler aber sind gestern als Einheit aufgetreten. So soll es sein. Das kann ja nicht nur an der guten Luft hier liegen.  So und ich werde mich jetzt weiter auskurieren aber ganz ohne Tablettenscheiß, mit Tee, einen dicken Schal und einer großen Vorfreude auf das nächste Spiel in Mainz. 

 

Ha Ho He Euer Knut