Immer

Das war endlich mal versöhnlich. Nicht auszudenken, wir hätten gegen die Kölner nicht gewonnen. Ausgerechnet gegen die Kölner. Viele halten ja die Kölner Fans für besonders unterhaltsam, wegen der Karnevalslieder und dem lustigen Dialekt und so. Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht und war entsprechend nach dem Spiel hoch zufrieden. Das Wichtige aber war, das sich ein befriedigender Saisonabschluss abzeichnet. Das wird aber auch Zeit. Ich habe ehrlich gesagt, keine Lust mehr. Zu viele Chancen wurden verpasst, zu viele Punkte liegen gelassen.

Gemessen an dem was in Köln und Hamburg gerade passiert, ist das allerdings Jammern auf höchstem Niveau.

Apropos Jammern, bis nach Berlin konnte man die Haespfauer hören, als der Videobeweis in seiner zugegeben ekligsten Art und Weise die Mainzer protegierte. Doch ist nicht jede Glückssträhne irgendwann einmal vorbei? Der Haespfau hat sein Glück aufgebraucht. Selbst Schuld.

Glück das hoffentlich Wolfsburg, als Dritter im Bunde auch noch fehlen wird. Was für ein Szenario, Wolfsburg verliert in der Relegation gegen Kiel und Kiel trägt dann, auf Grund des untauglichen Stadions, seine Heimspiele im Hamburger Volksparkstadion aus. Was für eine Schmach für den Neuling der 2. Liga?!!

Der Haespfau würde damit auf brutale Art kennenlernen, wie es ist, durch die Hölle gegangen zu sein.

Eine Hölle, die gerade wir Herthaner kennenlernen mussten.

Wer kann sich noch daran erinnern als Hertha in die Oberliga abstieg und Blau-Weiß 90 in die Bundesliga aufstieg und fortan im Olympiastadion spielte. In unserem Wohnzimmer! Meine Hertha musste nicht nur den neuen Hauptmieter im Charlottenburger Mietshaus ertragen... nein, Hertha erging es wie vielen Menschen in unserer Stadt heute. Die mit mehr Geld ausgestatteten verdrängen die angestammte Wohnbevölkerung. Hertha überließ BW 90 das Olympiastadion und zog in das sportlich noch nicht gentrifizierte Poststadion.  

 

Machen wir uns nichts vor, auch damals war neben einer Verkettung von unglücklichen Umständen der Abstieg, wie beim Haespfau, hausgemacht. Doch wir haben auf wundersame Weise diese schrecklichen Jahre überlebt. Warum und wie genau das klappte, weiß keiner so genau aber wir sind da. Wir sind erstklassig und wir haben die Chance nächste Saison wieder anzugreifen. Ob der Haespfau, so etwas auch überlebt, bleibt abzuwarten.

Doch zunächst geht es nach Frankfurt. Dort warten neben Fans die ähnlich wie die Kölner nicht ganz richtig im Kopf knuspern, eine Mannschaft auf meine Hertha, die gerade Gelsenkirchen, aus dem Pokal geworfen haben. Doch die Stärke der Eintracht ist zugleich ihre Schwäche. Die Frankfurter können mit Euphorie nicht umgehen. Daher würde ich mich nicht wundern, wenn Hertha am Main sogar deutlich gewinnen würde.

Das ist ja das Schöne. Hertha hat keinen Druck. Pal kann experimentieren und Kalou und Ibisevic haben die Möglichkeit sich zum viertletzten Mal als Stürmer auszuzeichnen. Danach ist deren Zeit wohl abgelaufen.

Wenn ich schon mit Frankfurt, Köln und Gesindelkirchen drei Unsympathen des Hertha Kosmos’ genannt habe, möchte ich darauf hinweisen das ich unsympathische Clubs brauche. Eine Liga nur mit netten Clubs ist genau so langweilig, wie die Bundesliga -Dank der Bayern- für Investoren. In diesem Sinn begrüße ich schon jetzt die Dummdorfer in Liga 1. Haltet durch, hört auf zu schwächeln. Wir warten auf Euch. Es gibt noch so manches zurechtzurücken.

 

 

Ha Ho He Euer Knut

Der Dampf ist raus