Hier mein Senf zum 6. Spieltag – Heute: Nach Mainz ist vor Östersund.

 

Diesmal habe ich ein wenig länger für meinen Senf gebraucht. Das letzte Spieltagwochenende hatte es aber auch in sich.

Zum Einen hat Hertha in Mainz gezeigt, wie man am effektivsten Punkte verschenken kann. Zum anderen waren Wahlen die ich mit fiebrigen Glanz in meinen Augen, begleitet von Schüttelfrost, Kopfschmerzen und

......an dieser Stelle bitte ich die Zartbesaiteten unter Euch nicht mehr weiter zu lesen, Eltern sollten Ihren minderjährigen Kindern jetzt den Internetzugang sperren.......

begleitet mit Schnupfen. Ja es war wahrlich heftig.

 

Mein Ärtztestab hat aber alles gegeben, damit ich mich heute auf den Weg nach Schweden, in das beschauliche Östersund machen kann.

Die Fahrt ist aber auch dringend nötig um das Spiel in Mainz zu verdauen.

Ich habe es mir so sehr gewünscht, dass meine Hertha wieder international spielt und somit auch wieder positiver in Medien dargestellt wird und tatsächlich, der „Kicker“ berichtet über Hertha und den jeweiligen EL Gegnern im Vorfeld mit netten kleinen gut recherchierten Geschichten und auch die anderen Medien schauen wieder verstärkt nach Berlin. Hertha sollte sich diesen Trend zu nutze machen und sich nie wieder so uneffektiv wie in Mainz geben. Denn das wissen wir ganz genau, die unterschiedlichen Medien können auch ganz schnell wieder in den alten Trott verfallen und Hertha zerreißen oder was noch viel schlimmer ist, wie gehabt ignorieren.

Was Medien können, wurde uns ja am Wochenende in der rheinlandpfälzischen Metropole schmerzhaft vorgeführt. Hier war es sogar ein Medium das sehr sehr wenige Live Zuschauer hat, aber umso härter und direkter Mannschaften bestrafen kann. Ich rede vom Video. Genauer vom Videobeweis. Zugegeben, ich tu mich schwer mit der derzeitigen Handhabung des Videobeweises. Ich habe mir mehr Objektivität von diesem Mittel versprochen. Doch zu undurchsichtig ist für mich die Anwendung, die Arbeitsweise und Auswahl der Videoassistenten. Wie dem auch sei, dieser „Kann,-kann-aber-auch-nicht-Elfmeter“ hat einer harmlosen Hertha 3 Punkte gekostet. Schuld hatte Hertha aber selbst. Hier wurden Punkte liegen gelassen, die wir vielleicht noch einmal dringend brauchen.

Nun geht es in ein paar Stunden nach Östersund. Ohne Rune Jarstein, Mathew Leckie, Marvin Plattenhardt und Karim Rekik. Naja. Wir werden am Donnerstag Abend wissen, was die von Pal so favorisierte Rotation gebracht hat.

Ich freue mich schon auf mein erstes Auswärtsspiel in der EL seit             Ewigkeit. Zuletzt war ich in Heerenveen und habe dort Hertha-Geschichte erlebt. Dort schlug im November 2009 meine Hertha den niederländischen Vertreter mit 3:2 aber das war es nicht, das ich mit Geschichte meine. Das sensationelle war, das ich das Einzige gute Spiel unseres damaligen „Bombers“ Artur Wichniarek für Hertha gesehen habe. Der nicht nur sensationell spielte, sondern auch den Siegtreffer schoss.

Jetzt also Östersund. Eine kleine Stadt im Jämtland, bekannt für seinen Runenstein, seiner kleinen aber feinen Galerielandschaft und für seine Werbung für das Biertrinken. Ja in Östersund wurde zwar indirekt aber massiv für das Biertrinken geworben und das in einem Land, in dem jegliche Werbung für alkoholische Getränke strikt verboten ist. Nun, in Östersund lief das so:

Von November 2010 bis Februar 2011 war das Trinkwasser in Östersund, mit Kryptosporidien verseucht, wodurch ein Viertel der Bevölkerung über Bauchschmerzen klagte, sodass verordnet wurde, das Wasser vor dem Trinken abzukochen. Doch wer trinkt schon gerne Wasser mit toten einzelligen Parasiten? In diesem Zusammenhang eine wichtige Reisewarnung an alle Schwedenfahrer: Das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist in Östersund, wie in den meisten Kommunen Schwedens verboten – wer sich erwischen lässt wird, je nach kommunalen Bestimmungen, mit einem Bußgeld in Höhe von 500 SEK (ca. 56 Euro) bestraft.

Doch neben den bereits genannten Schönheiten Östersunds gibt es schließlich noch den Östersunds FK. Dieser Club hat einen furiosen Aufstieg aus der Viertklassigkeit hinter sich - und gilt – so der Kicker. als Kultur-Klub. Wegen eigenem Theaterstück, einer Kunstausstellung und einer Tanzeinlage. Verpflichtend für alle Spieler.

 

Bleibt zu hoffen, dass Hertha für die Schweden, für ihr zukünftiges Kulturprogramm inspierend wirkt.  

Ich sehe schon eine Gemälde-Ausstellung der Schweden mit dem Meisterwerk „Pal und die drei Punkte“-als Triptychon oder auch ein Bild feiernder Berliner mit dem vielsagenden Titel „Kryptosporidien ohne Chancen“ oder auch „die Rückkehr der Bauchschmerzen“. In diesem Sinn.

Skål.

 

 

Ha Ho He Euer Knut